Netzentwicklung Engadin
In Zusammenhang mit der von Swissgrid geplanten Verstärkung der 380-kV-Höchstspannungsleitung Pradella-La Punt wurde auch das EKW Talversorgungsnetz erneuert. Ziel des Projekts ist die langfristige Sicherstellung eines effizienten und kostengünstigen Netzbetriebs, wobei das bisherige 60- und 16-kV-Netz durch ein 110- und 16-kV-Netz ersetzt wurde. Die Holzstangenleitung von Martina über Scuol und Zernez bis nach Bever ist inzwischen als Kabelleitung im Boden verschwunden.
Für den Ausbau des 110-kV-Netzes waren aufwendige Erneuerungsarbeiten notwendig, wie der Ausbau der Schaltanlagen in Pradella, Zernez und Ova Spin sowie die Erneuerung und Inbetriebsetzung von Transformatoren und Schaltfeldern. Die Schaltanlagen in Ova Spin und Zernez sind umgebaut, die Schaltanlage Pradella wurde im Jahr 2022 fertiggestellt. Im Unterwerk Zernez wurde eine gasisolierte 110-kV-Schaltanlage eingebaut, die mit einem neuartigen Isoliergas befüllt ist, das um Faktor 100 weniger klimaschädlich ist als das bisher üblicherweise eingesetzte Schwefelhexafluoridgas (SF6). Mit dieser innovativen Lösung hat EKW einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Die 110-kV-Hochspannungskabel wurden in den letzten Jahren auf der 60 km langen Strecke von Pradella bis Bever verlegt und in Betrieb genommen. Der Rückbau der Freileitung mit über 1’000 Holzmasten ist inzwischen ebenfalls abgeschlossen. EKW ist stolz, die bisher längste Kabel-Hochspannungsleitung der Schweiz gebaut zu haben und dies umso mehr, als dadurch nicht nur die Versorgungssicherheit in der gesamten Region, sondern auch der Vogelschutz verbessert und gleichzeitig die faszinierende Engadiner Landschaft nochmals aufgewertet wird.
Das Investitionsvolumen dieses Projekts beträgt rund CHF 100 Mio. Die Verkabelung ist eine von Swissgrid mitfinanzierte Ersatzmassnahme für den Ausbau der 380-kV-Höchstspannungsleitung Pradella - La Punt. EKW beteiligt sich mit CHF 35 Mio. an den Investitionskosten. Mehr Informationen zum Netzausbauprojekt der Übertragungsleitung Pradella – La Punt von Swissgrid.
Film: Bau der 110-kV-Erdkabelleitung von Bever nach Pradella
Projektnews
Die Engadiner Kraftwerke AG hat die Freileitung zur Talversorgung durch eine neue unterirdische Kabelleitung ersetzt. Am 25.04.2022 fand unter Beisein der Herren Roland Leuenberger, CEO Repower und Adrian Häsler, Leiter Netzinfrastruktur Swissgrid sowie zahlreichen Gästen die Abschlussfeier dieses langjährigen und für das Engadin wichtigen Projekts statt.
Als eine der letzten Arbeiten der Verkabelung der Talleitung werden im neuen Kabelnetz zwei sogenannte Blindlast-Kompensationsanlagen in Ova Spin ob Zernez und in Pradella unterhalb Scuol installiert. Mit diesen Anlagen können unerwünschte Ströme in den Kabelleitungen verhindert werden.
Heute haben Samuel Ansorge, CEO von Brugg Kabel AG, und Michael Roth, Direktor der Engadiner Kraftwerke AG (EKW) die neue 35 km lange Hochspannungs-Kabelleitung zwischen dem Kraftwerk Pradella in Scuol, dem Unterwerk in Zernez und der Zuleitung zum Kraftwerk Ova Spin in Betrieb genommen.