Wasserfassung S-chanf
13.12.2019
-Medienmitteilung

Erneuerungsarbeiten an den Wasserfassungen im Oberengadin

Die Engadiner Kraftwerke AG (EKW) betreibt auf dem Gebiet der Gemeinde S-chanf drei Wasserfassungen. Während der Inn mittels einer mächtigen Fassung unterhalb des Dorfes S-chanf gefasst wird, werden die kleineren Seitenflüsse Vallember und Varusch an separaten Wasserfassungen bei Susauna bzw. am Ausgang des Val Trupchun gefasst. Mit den drei Wasserfassungen entzieht EKW den Gewässern jährlich über 600 Millionen Kubikmeter Wasser, die anschliessend durch einen unterirdischen Stollen ins Staubecken Ova Spin befördert werden, bevor die Kraft des Wassers in den Kraftwerken Pradella bei Scuol und Martina in elektrische Energie umgewandelt wird. Mit dem in den drei Fassungen gefassten Wasser produziert EKW jährlich über 700 Millionen Kilowattstunden Strom, womit an die 200‘000 Haushaltungen versorgt werden können.

 

Die drei Wasserfassungen wurden 1970 in Betrieb genommen und weisen teilweise dringenden Sanierungsbedarf auf. Das dafür notwendige Projektgenehmigungsgesuch wurde mit den zuständigen Amtsstellen abgestimmt und der Bündner Regierung vorgelegt. Die Projektgenehmigung wird anfangs 2020 erwartet, so dass die Arbeiten im Frühjahr starten können. Bei allen drei Fassungen werden die Hydraulikanlagen erneuert, die für die Steuerung der verschiedenen Klappen notwendig sind. Auch verschiedene Rechen, die dazugehörenden Rechenreinigungsmaschinen sowie die baulichen Anlagen werden ersetzt, erneuert oder saniert. Im Weiteren gibt es bei den elektrotechnischen Einrichtungen, die der Steuerung, dem Schutz und der Regulierung der Anlagen dienen, erheblichen Erneuerungsaufwand. Insgesamt wird EKW dafür rund 12.5 Mio. Franken investieren.

 

Im Rahmen des Projekts wird die Fassung Vallember bei Susauna umgebaut, so dass diese künftig von Fischen durchwandert werden kann. Bislang ist es für Forellen, die vom Inn ins Val Susauna aufsteigen, nicht möglich, die Wasserfassung zu überwinden. Nach dem Umbau werden die Fische während der Laichzeit mit Hilfe einer sogenannten Fischtreppe ins Val Susauna aufsteigen und dank einer speziellen Fischabstiegseinrichtung wieder in den Inn zurückwandern können. Die dafür notwendigen Installationen werden mit rund 3.5 Millionen Franken veranschlagt. Dank dem revidierten Gewässerschutzgesetz werden diese Kosten durch das Bundesamt für Umwelt finanziert. Die notwendigen Bewilligungen und Kostengutsprachen aus Bern sind allerdings noch nicht eingetroffen, weshalb sich die Realisierung der Fischwanderhilfen womöglich weiter verzögern wird. Die übrigen Arbeiten sollten hingegen planmässig im Verlauf des Jahres 2020 abgeschlossen werden können.