GV 2020 Campell
21.02.2020
-Medienmitteilung

65. ordentliche Generalversammlung der Engadiner Kraftwerke AG

Am 21. Februar 2020 hat die 65. ordentliche Generalversammlung der Engadiner Kraftwerke AG (EKW) in S-chanf stattgefunden. Gemeindepräsident Riet Campell freute sich in seinem Begrüssungswort, dass EKW das erste Mal seit ihrem Bestehen ihre Generalversammlung in der Konzessionsgemeinde S-chanf abhält, die nun durch die neu erstellte Kabelleitung ebenfalls direkt an das EKW Versorgungsnetz angeschlossen wird.

 

Verwaltungsratspräsident Dr. iur. Martin Schmid eröffnete seine Rede mit einem Zitat aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, "Deutschland bekommt ein neues Kohlekraftwerk". "Dieses Zitat sei auch für die Schweiz von Bedeutung, da mit der Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg der winterliche Strombedarf vermehrt mit Importen, auch aus Kohlekraft, gedeckt werden müsse. Die Schweiz werde noch lange nicht in der Lage sein, den Importüberschuss durch eigene, erneuerbare Energie zu kompensieren. Es sei damit zu rechnen, dass inländische Gaskraftwerke notwendig würden, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Die umweltfreundliche Energie aus Wasserkraft könne durchaus einen Beitrag leisten, jedoch nur, wenn die künftigen Rahmenbedingungen interessant wären für Investoren und die immer schärferen ökologischen Auflagen bei Neukonzessionierungen keine zu hohen Produktionsverluste zur Folge hätten. Die Engadiner Kraftwerke würden dazu einen grossen Beitrag leisten, indem sie sich am 600 Millionen Euro teuren Gemeinschaftskraftwerk am Inn zwischen Martina und Prutz im Tirol beteiligten und so eine umweltfreundliche Mehrproduktion aus Wasserkraft ermöglichten, " so Schmid.

 

Nach zwei ausserordentlich trockenen Jahren kann EKW mit 1'325 Millionen Kilowattstunden (kWh) nun auf ein mengenmässig durchschnittliches Produktionsjahr zurückblicken. Unter Berücksichtigung der Kosten darf sogar ein erfreulicher Rekord vermeldet werden: Die EKW Anlagen zwischen S-chanf, Livigno und Martina haben im vergangenen Geschäftsjahr zu rekordtiefen Produktionskosten von 4.33. Rp. /kWh Strom produziert. Damit konnte die Energie zu wirtschaftlichen Bedingungen an den europäischen Strombörsen abgesetzt werden. Die Wasserzinsen zugunsten der Gemeinden sowie des Kantons betrugen 19.5 Mio. Franken, 1.3 Mio. Franken mehr als im Vorjahr.

 

Nebst den erfreulichen Produktionszahlen war das Jahr wiederum geprägt von hohen Investitionen im Umfang von rund CHF 25 Millionen Franken. Hervorzuheben sind nebst dem Bau des neuen Gemeinschaftskraftwerks am Inn die zahlreichen Arbeiten in Zusammenhang mit der Verkabelung der Talleitung. Noch nie wurde in der Schweiz eine derart lange Hochspannungsleitung verkabelt. Dank diesen Bemühungen kann die Versorgungssicherheit im Engadin stark verbessert werden. Zudem wird die Landschaft von über 1'000, meist aus Holz gebauten Masten befreit.

 

Anlässlich der Generalversammlung wurde der stellvertretende Direktor, Roland Andri verabschiedet, der das Unternehmen aufgrund seiner Pensionierung verlässt. Roland Andri arbeitete während 28 Jahren bei EKW als Leiter Finanzen und Dienste sowie als stellvertretender Direktor. Er hat die technische und digitale Revolution des Kraftwerksbetriebs eng begleitet und verlässt heute eine stark veränderte Organisation.

 

Die statutarischen Anträge des Verwaltungsrats wurden allesamt gutgeheissen.